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Duke Nukem 3D

© 1996 3D Realms Entertainment

Vorwort

Am Anfang war das Ende. Das Ende von Duke Nukem II, um genau zu sein. Denn der Abspann des zweiten Teils endete mit folgenen Worten:

THE END … until Duke 3-D!

Aber das Ende von Duke Nukem II war auch noch in anderer Hinsicht der Anfang von Duke Nukem 3D, denn an dem Tag nach der Fertigstellung des zweiten Teils begann die Entwicklung des dritten. Und knapp drei Jahre später, am 29. Januar 1996, folgten dieser Ankündigung Taten…

Story

Aber auch in Sachen Story beginnt Duke Nukem 3D genau dort, wo Duke Nukem II aufhörte: Der Duke kostet gerade seinen Sieg über die Rigelatins aus, als sein Raumschiff von einem Plasmastrahl durchbohrt wird. Zeitgleich trifft ein Hilferuf aus Los Angeles ein. Aliens überschwemmen die Stadt und haben bereits die LAPD übernommen. Und während sein abstürzendes Schiff einen Wolkenkratzer verfehlt, fragt sich der Duke, wie vielen Alien-Rassen er denn noch in den Arsch treten müsse. Die Antwort ist simpel: "I guess one more."

Im Verlauf der normalen Vollversion des Spieles kämpft sich der Duke bis zum Landungsschiff der Aliens vor, reist damit zum Mutterschiff, zerstört dieses und schlägt sich dann wieder auf der Erde bis zum Endgegner durch.

In der Atomic Edition, die neben dem Hauptspiel auch das AddOn Plutonium Pack enthält, steht noch eine vierte Episode zu Wahl. Diese trägt den Titel "The Birth" und spielt ausschließlich auf der Erde. Der Duke besucht in dieser Episode sehr viele einfallsreiche Umgebungen, wie das Haptquartier eines Geheimdienstes, einen Burger-Laden, Ein Porno-Filmstudio, das Polizeihauptquartier und ein riesiges Frachtschiff, das über dem unterseeischen Nest der Alien-Mutter ankert.

Wer die Duke Nukem-Serie aufmerksam verfolgt hat, weiß, dass Duke Nukem 3D in einer nahen Zukunft spielte, die mittlerweile Vergangenheit ist. Im ersten Teil bekämpft der Duke im Jahr 1997 den bösen Dr. Proton (der in Duke Nukem Forever wieder auftauchen soll). In den späteren Spielen finden sich zwar keine genauen Angaben, aber Duke behauptet im zweiten Teil, er habe im letzten Jahr Dr. Proton besiegt. Demnach müssten Teil zwei und drei im Jahr 1998 spielen.

Grafik

Duke Nukem 3D sahnte in der deutschen PC Games, Ausgabe 04/96, eine Grafikwertung von 94% ab. Nach Wing Commander 4 (97%) stellte der Duke die höchste Grafikwertung dieser Ausgabe. Selbst Geoff Crammonds geniales Grand Prix 2, das schon mit texturierten Polygonen arbeitete, erreichte lediglich 88%. Ein direkter Vergleich mit Doom oder Snake (Name geändert) wäre natürlich interessanter, aber besagte Ausgabe ist leider die einzige Zeitschrift aus diesem Zeitraum, die sich in meinem Besitz befindet.

Der Test in dieser Zeitschrift basierte aber offensichtlich nur auf der Shareware-Episode, da keinerlei Screenshots aus den anderen Episoden abgedruckt wurden. Die Screenshots, die ich auf dieser Seite zeige, stammen bis auf "Think Smaller" ebenfalls aus der Shareware-Episode.

Das Spiel basiert auf der Build-Engine, deren Fähigkeiten ich bereits an anderer Stelle näher beleuchtet habe, daher konzentriere ich mich an dieser Stelle mehr auf die Optik als auf die Technik.

Und optisch konnte sich der Duke gegenüber dem direkten Konkurrenten Snake (Name geändert) trotz oder gerade durch die eigentlich veraltete Technik durchsetzen. Denn Snake war durch die polygonarmen Modelle viel zu detailarm.

Dazu kommt, dass die Level in allen von id Software selbst entwickelten Spielen, angefangen mit Doom, viel zu karg und leblos aufgebaut waren. Größtenteils deshalb, weil sich die Handlung dieser Spiele in der Hölle, in Raumstationen oder auf kargen, leblosen Planeten abspielt.

Neben Wölfe-und-Steine-in-3D war Duke Nukem 3D eines der wenigen Spiele, die auf der Erde spielten. In den ersten drei Levels besucht der Duke ein Kino, eine Videothek, ein Striplokal, springt im Gefängnis vom elektrischen Stuhl und kämpft sich bis zu einem U-Boot vor. Die Level wirken gerade dadurch so lebendig, dass man viele der Orte schon aus dem realen Leben kennt und dass diese Orte so, wie sie im Spiel aufgebaut sind, auch in der Realität funktionieren könnten.

Der Haupteingang des KinosDie Toiletten

Nehmen wir mal das Kino als Beispiel. Hier befindet sich ein kleiner Schalter, der beispielsweise zum Kartenverkauf dienen könnte, direkt neben dem eigentlichen Haupteingang. Über den Türen ist große Leuchtreklame angebracht, auf der man noch den Titel des Films erkennen kann. Durch diese Türen gelangt man in einen Vorraum, von dem aus man zu den Toiletten, dem Projektorraum, einem Raum mit Spielautomaten und dem eigentlichen Kinosaal gehen kann.

Der FilmprojektorDer Kinosaal

Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Spiel. In jedem Gebäude sind logischerweise Toiletten zu finden, an einem Video-Set ist alles vorbereitet, um das Video von der ersten Mondlandung zu fälschen, in der U-Bahn gibt es kleine Kioske, im Football-Station stehen die Cheerleader am Spielfeldrand und im Gefängnis liegt Seife auf dem Boden des Duschraumes, nach der sich wohl niemand bücken wollte…

Dusche und Seife

Sound

Auch in diesem Bereich ist der gute Duke der Konkurrenz oft einen Schritt voraus. Viele Objekte geben ein charakteristisches Geräusch von sich. So hört man die Laufgeräusche des Filmes im Projektor, Feuer knistert leise vor sich hin, in der Dusche des Gefängnisses sieht und hört man Wasser aus den Brausen tropfen und natürlich knallt und wummst es bei Explosionen ordentlich.

Die Musik liegt allerdings noch noch im MIDI-Format vor, obwohl auf der CD nicht einmal 80 Megabyte belegt sind und somit genug Platz für Audio-Tracks gewesen wäre. Dies lässt sich aber verschmerzen, da sich auch die MIDI-Musik auf einer guten Soundkarte hören lassen kann. Außerdem enthält bereits die normale Vollversion zwei Stunden Musik, was als Audio-Tracks niemals auf eine CD gepasst hätte.

Das eigentliche Highlight der Akustik in Duke Nukem 3D sind aber die witzigen bis deftigen Kommentare, die der Duke ablässt. Einige sind durch das Leveldesign vordefiniert, andere kann der Spieler per Knopfdruck ablassen. Besonders beliebt war dabei ein etwa vier Sekunden langer "Aaaaaah!"-Schrei in Kombination mit Dauerfeuer aus der Chaingun.

Ein kleines Beispiel für die Coolness der Einzeiler, die der Duke von Zeit zu Zeit ablässt: Während neben dem Duke grade ein Gebäude duch ein Erdbeben erschüttert wird raunt der Duke nur den folgenden Satz.

I ain't afraid of no quake!

Aus Jugendschutzgründen verzichte ich auf eine Erläuterung der Mehrdeutigkeit dieser Worte.

Kein Shooter-Held hatte vorher wirklich gesprochen. Da gab es höchsens mal ein Grunzen oder stöhnen zu hören, wenn man zum Sprung ansetzte oder verletzt wurde.

An dieser Stelle noch ein Hinweis für alle, denen die ewigen stöhnenden Geräusche, die einem heute nach fast jedem Druck auf die Springen-Taste entgegenschallen, mächtig auf den Sack gehen: Der Duke ist so nett und bleibt in diesem Fall lieber stumm.

Gameplay

Viele Sounds werden aber auch einfach ausgelöst, indem man besimmte Objekte im Level benutzt - im Gegensatz zu vielen neueren Shootern gab es nämlich in Duke Nukem 3D noch eine Benutzen-Taste.

Dies stellt einen der wichtigsten Gameplay-Aspekten dieses Spieles dar: Fast alles ist interaktiv. Entweder handelt es sich um Gegenstände, die der Duke aufsammeln oder benutzen kann, oder aber man kann es in die Luft jagen. Fast alles ist möglich.

Ein banales Beispiel: Der Duke kann mindestens einmal in jedem Level auf's Klo gehen. Steht er zum ersten Mal vor einer Kloschüssel oder einem Pissior, steckt er seine Waffe weg und lässt einen Augenblick später ein erleichtertes "Aah! Much better!" von sich, gefolgt vom Geräusch der Spülung - tja, von dem Duke könnten einige Männer noch was lernen! Wird danach erneut ein Klo benutzt, spült der Duke nur noch einmal.

Eine Partie Billard gefällig?Es gibt unzählige Stellen, an denen man sich von der eigentlichen Handlung abwenden und anderweitig vergnügen kann. Im Strip-Lokal befindet sich dieser Billard-Tisch, der ebenfalls benutzt werden kann. Die anvisierte Kugel wird bei einem Druck auf die Benutzen-Taste nach hinten gestoßen. Trifft die Kugel dabei auf eine andere Kugel, stößt sie diese auch an. Rollt eine Kugel in eine der Taschen, dann verschwindet sie vom Spieltisch. Man kann natürlich auch auf den Tisch springen und mit den Kugeln Fußball spielen. Oder man schießt mit einer Waffe auf die Kugeln und stößt sie somit an. Oder man sprengt die Billardkugeln mit einer Rakete oder Granate in die Luft.

Dieser Billard-Tisch ist auch ein Beleg dafür, dass Duke Nukem 3D bereits im Ansatz über eine Physik-Engine verfügte.

Shake it, baby!Dazu kommt noch die Tatsache, dass die Level mit sehr viel Liebe zum Detail dekoriert wurden. An der Bar in besagtem Strip-Lokal stehen einige Gläser und Flaschen herum, die man zerschießen kann. Eines dieser Gläser enthält das Trinkgeld für den Barkeeper, das in Form von mehreren Scheinen durch die Luft wirbelt, wenn das Glas zerstört wird. An der Decke hängt ein typischer Kneipen-Fernseher, dessen Bildröhre man ebenfalls durchlöchern kann.

Einige der Stripperinnen in dieser Bar zeigen sich für eine kleine Spende sehr dankbar, wie auf dem Bild links zu erkennen ist. "Shake it, baby!" "You wanna dance?"

Einige Shooter-Fans wird das sicherlich kaum interessieren, da diese Spielereien nur von der eigentlichen Action ablenken. Aber man muss dabei bedenken, dass Duke Nukem 3D nun mal ein Spiel ist. Und da gehören solche Spielereien einfach dazu.

Aber auch sonst lässt man dem Spieler viele Freiheiten. Egal ob unter- oder oberhalb der Wasseroberfläche, man kann sich frei in allen drei Dimensionen des Raumes bewegen. Ob nun springend, kriechend, tauchend oder mit dem Jetpack fliegend, man kann fast jeden Ort erreichen. Dazu kommen noch diverse Aufzüge, Teleporter (durch die man sogar Raketen schießen kann) und diverse Transportmittel von der U-Bahn bis hin zu kleineren Space-Shuttles, deren Bewegungen sich aber nicht großartig kontrollieren lassen.

An bestimmten Stellen kann man sogar Löcher in die Wände sprengen. Dies geschieht auf dreierlei Arten:

  1. Man hält nach gelben Gasflaschen oder grau-grünen Sprengkörpern Ausschau und schießt mit einer beliebigen Waffe auf sie.
  2. Man hält nach Rissen in den Wänden Ausschau und schießt mit einer Rakete darauf oder lässt eine Rohrbombe in der unmittelbaren Umbebung hochgehen.
  3. Man legt einen Schalter um, benutzt ein bestimmtes Objekt oder leitet eine Sprengung einfach dadurch ein, dass man ein bestimmtes Gebiet betritt.

Unvergessten ist die Szene aus dem zweiten Level der Shareware-Episode, in dem man die Sprengung eines Hochhauses einleiten muss, um danach eine Zugangskarte aus dem Schutthaufen zu bergen.

3D Realms Demolition Co. at Work

Damit auch Amok-Sepp und Metzel-Schorsch auf ihre Kosten kommen, werde ich auch noch auf das Waffenarsenal eingehen, das der gute Duke in seinen scheinbar unendlich großen Hosentaschen mit sich herumträgt.

Neben den Genre-Standards wie Pistole, Schrotflinte, Chaingun und Raketenwerfer, stehen dem Duke auch noch einige sehr ausgefallene Modelle zur Verfügung.

Außer einem zweiten Raketenwerfer mit höherer Schussfrequenz und niedrigerer Schadenswirkung kann der Duke auf Haftminen zurückgreifen, die durch eine Lichtschranke Bewegungen registrieren und dadurch gezündet werden. Dazu gesellen sich ferngezündete Rohrbomben.

Die zwei (in der Atomic Editon drei) noch verbleibenden Waffen sind sogar noch ausgefallener: Der Freeze-Thrower gefriert den Gegner zu einem Eisblock, den der Duke mit seinem "mächtigen Fuß" automatisch zertritt, sobald er nahe genug ist. Der Shriker schrumpft den Gegner auf die Größe einer Maus, die der Duke dann ebenfalls zertreten kann.

Der Shrinker wird aber auch an anderen Stellen eingesetzt. In der Atomic Edition besucht der Duke ein Burger-Restaurant, in dessen Toilette ein kleiner Schacht ist, in den er aber nicht hineinkriechen kann. Etwas wurde in Spiegelschrift an die Wand geschmiert. Gegenüber hängt ein Spiegel:

Think Smaller

Dieses kleine Rätsel sollte niemanden überfordert haben. Man schießt mit dem Shrinker auf den Spiegel, der Spiegel reflektiert den Schuss und man wird selbst geschrumpft. Schon kann man durch den Schacht laufen.

Die dritte Waffe ist im Prinzip nur ein neuer Munitionstyp für den Shrinker, der dessen Wirkung umkehrt. Mit dieser Munition kann man den Gegner nämlich aufblähen bis er platzt. Witzige Idee.

Alive & KickingZu dem "mächtigen Fuß" gibt es übrigens noch eine witzige Anekdote:

Dieser Nahkampf-Angriff kann jederzeit angewendet werden, ohne dass man die zurzeit gewählte Waffe wegstecken müsste. Man kann sogar mit einer normalen Waffe schießen und gleichzeitig mit dem linken Fuß zutreten. Wenn man nun als eigentliche Waffe den Fuß auswählt, kann man mit dem rechten Fuß zutreten, indem man die Schießen-Taste drückt, und durch einen Programmfehler gleichzeitig mit dem linken Fuß treten, wenn man den "mächtigen Fuß" einsetzt.

Quasi Kung-Fu Fighting: Duke's Style.

Aus Jugendschutzgründen möchte ich nicht groß auf die Tatsache eingehen, dass jeder Treffer bei einem Gegner eine an der dahinter befindlichen Wand herunterlaufende, rote oder grüne Substanz hervorruft und dass man lebende und tote Gegner mit einer gezielten Explosion in diverse Einzelteile zerlegen kann. Noch weniger möchte ich darauf verweisen, dass auf einigen der Screenshots weiter oben farbige Abdrücke von Dukes Stiefelsohle erkennbar sein könnten, die er eine kurze Zeit lang hinterlässt, wenn er duch eine entsprechend gefärbte Flüssigkeit laufen sollte. Dies sind Ausdrücke einer sehr bösen Detailverliebtheit der Entwickler.

Da einige Teile des Spieles für Kinder ungeeignet sind, verfügt Duke Nukem 3D wie auch schon Rise of the Triad über ein "Parental Lock" genanntes Feature. Damit lässt sich der Grad der visuell und akustisch dargestellten Gewalt auf ein Minimum reduzieren. Mit einem Passwort können Eltern, die dies wünschen, verhindern, dass ihre Kinder mit Inhalten konfrontiert werden, die noch nicht für sie geeignet sind.

Multiplayer

Auch der Multiplayer-Modus von Duke Nukem 3D, auch "DukeMatch" genannt, erfreute sich seiner Zeit großer Beliebtheit. Die Modi waren jedoch - im Gegensatz zu Rise of the Triad - auf kooperatives Spielen der Singleplayer-Level und das alte Deathmatch mit maximal 8 Spielern beschränkt.

Meine DukeMatches sind aber mittlerweile etliche Jahre her. Und weil die Windows-Portierungen in diesem Bereich noch technische Probleme haben, konnte ich bisher noch keine erneuten Versuche wagen.

Eines kann ich jedoch verraten: Im DukeMatch wird einem Inventargegenstand, der im Singleplayer reichlich nutzlos ist, sehr viel mehr Beachtung geschenkt. Die Rede ist vom Holoduke. Mit diesem Gegenstand kann man an einer beliebigen Stelle ein Hologramm platzieren, das für andere Spieler kaum von einem echten Duke zu unterscheiden ist. Und während ein Mitspieler seine Magazine in das Hologramm verpustet, kann man ihm ganz leicht in den Rücken fallen.

Fazit

Duke Nukem 3D hebt sich allein schon durch die größtenteils realitätsnahen Level stark von der damaligen Kunkurrenz ab. Dazu kommen die vielen kleinen Details und Secrets, die man in jedem Level entdecken kann und die enorme Interaktivität. Es macht auch heute noch einfach Spaß, dieses Spiel zu spielen, obwohl es mittlerweile technisch hoffnungslos veraltet ist. Es sei denn man läd sich das knapp 200 MB große High Resolution Pack herunter. Dann sieht das Spiel streckenweise sogar besser aus als etwa Snake III Arena (Name geändert):

Duke Nukem 3D: HRP Snake III Arena: Duke-Model

Dazu kommt, dass man mit Duke Nukem einen starken Hauptcharakter und eine Ikone der Spielgeschichte geschaffen hat. Der blonde Muskelprotz schaffte mit Duke Nukem 3D seinen ganz großen Durchbruch und zählt heute zu den bekanntesten Spielehelden.

Die Hauptfiguren anderer Ego-Shooter wie der Doom- oder Snake-Serie waren einfach austauschbar. Als ich erstmals Snake (Name geändert) spielte, konnte ich kaum einen Unterschied zu Doom oder Doom II feststellen - von der neuen Grafik-Engine einmal abgesehen. Selbst in Doom 3 werde ich einfach nur "Marine" genannt und die Spielfigur selbst bleibt - bis auf das stöhnende Hüpfgeräusch - stumm wie ein Fisch.

Bei 3D Realms versteht man es, Charaktere zu erschaffen, mit denen man sich identifizieren kann und es auch gern tut. Die Figuren werden durch die Kommentare charakterisiert, die sie im Spielverlauf abgeben. Auf diese Weise wurde der Duke zum ungekrönten König aller Machos stilisiert. An Max Payne oder auch Tommy aus Prey sieht man aber, dass dieses Konzept auch anderweitig aufgeht. 3D Realms waren übrigens in die Entwicklung dieser beiden Persönlichkeiten involviert.

Und an dieser Stelle lehne ich mich mal drei Meter weit aus dem Fenster und behaupte, dass auch Duke Nukem Forever ein absolut geniales Erlebnis werden wird. Sicherlich, der letzte veröffentlichte Trailer stammt aus dem Jahr 2001, aber die gezeigte Spielmechanik lässt vermuten, dass auch Duke Nukem Forver sehr viele liebevolle Details bieten wird. Über eine eventuell veraltete Grafik-Engine mache ich mir keine Sorgen, denn Duke Nukem 3D hat gezeigt, dass man auch mit eingentlich veralteter Technik eine ordentliche Optik und ein geniales Spielerlebnis erschaffen kann.

Als persönliches Fazit möchte ich noch anbringen, dass ich Duke Nukem 3D seit meines ersten Kontaktes mit dem Spiel an sich (der erst Mitte 1999 sattfand), mehr oder weniger dauergespielt habe. Weil das Original-Spiel als reines DOS-Programm auf modernen PCs unter Windows (NT, Me, XP, was-auch-immer) meist nur ohne Sound läuft, besitze ich auch bis zum heutigen Tage noch einen 200MHz-Rechner, auf dem Windows 98 installiert ist. Glücklicherweise muss ich diesen seit 2004 nicht mehr bemühen, um Duke 3D zu spielen, da es mittlerweile ordentliche Windows-Portierungen gibt, die sogar OpenGL unterstützen.

Noch ein kleiner Hinweis an alle, die wissen möchten, wie sich Duke 3D zu dem Zeitpunkt machte, zu dem RotT veröffentlicht wurde: Auf der offiziellen Webseite befindet sich eine LameDuke genannte BETA-Version aus diesem Zeitraum, die am 29. Januar 1997 zum einjährigen Jubiläum der ersten Veröffentlichung bereit gestellt wurde und mit dem fertigen Spiel nur sehr wenig gemein hatte.

You're not supposed to be here - Levelord

Links

Die offizielle Duke3D-Homepage sowie alle wichtigen Downloads auf einen Blick

Ein ausgezeichneter Windows-Port (JonoF) mit OpenGL-Unterstützung

Duke Nukem 3D - High Resolution Pack mit echten 3D-Modellen und 4x höher aufgelösten Texturen

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